Rückblick auf das UX Festival 2024 in Erfurt
UX ist mehr als visueller Glitzer
Zusammen mit der wunderbaren Steffi war ich dieses Wochenende auf dem UX Festival 2024 in Erfurt.
Auf den Session Boards von Tag 1 und Tag 2 konnte jeder sofort drei große UX-Themen erkennen: User Research, Barrierefreiheit und Strategie.
Mein persönlicher Schwerpunkt für das UX Festival? Der Einfluss von Strategiearbeit auf die User Experience.
Am Samstagabend hatte ich das Vergnügen, die letzte Sitzung von Tag 1 auf der Hauptbühne zu präsentieren. Ich stellte das Marker/Optionen/Arbeitsmodell und das [Strategiehexagon] (https://miro.com/miroverse/strategy-hexagon/) vor, um leichtgewichtige Strategiearbeit zu leisten. Außerdem zeigte ich einige Beispiele aus meiner Strategiearbeit.
Danach gab es gute Fragen aus dem Publikum, tolle Gespräche und ich wurde auch am zweiten Tag noch mehrmals auf den Vortrag angesprochen.
Meine Meta-Erkenntnis: Ich sollte meine Sitzung am ersten Tag früh abhalten, um möglichst früh als Redner anerkannt zu werden und ins Gespräch zu kommen.
- Sketchnote zu meiner Sitzung 🇩🇪
- Folien meiner Präsentation 🇩🇪
- Live recording: TBA 🇩🇪
Ich habe auch an verschiedenen Sessions als Gast teilgenommen. Ich war besonders an Themen interessiert, bei denen es um UX-Design in einem größeren Rahmen als nur um visuell anspruchsvolle und benutzerfreundliche Websites ging.
- Lebenszyklus von UX- und Strategie-Artefakten
- Ein eigenes Forschungspanel aufstellen als Gruppendiskussion
- UX & Business Value von Kay and Robin
- SaaS-Produktstrategien von David
Insights und Entscheidungen > Dokumentation und Artefakte
Viel wichtiger als unsere UX- und Strategie-Artefakte sind die Gespräche, die während ihrer Erstellung stattfinden. Personas, Empathy Maps und Customer Journeys sind der Auslöser für Gespräche mit Stakeholdern und Kunden, um neue Erkenntnisse zu gewinnen. Sie sind nicht der Effekt.
Sobald die entsprechende Entscheidung getroffen wurde, wird das Artefakt nicht mehr benötigt.
Keine Zahlen, keine UX
Unsere Kunden und ihre C-Levels sind nicht an Customer Journeys, Geschäftsmodellen oder Produktleitbildern interessiert. (Autsch!) Sie wollen wissen: kann ich mit diesem Wissen eine bessere Entscheidung treffen oder mache ich mehr Umsatz/ habe ich geringere Kosten.
Wir müssen die Idee verankern: UX-Design ist kein Kostenfaktor, sondern eine Investition. Als Herausforderung können wir beim nächsten Treffen die wichtigsten Informationen in drei Minuten aufbereiten:
- Dies sind die 3 Entscheidungen, die wir getroffen haben.
- Dies sind die wichtigsten Informationen für eure Entscheidung.
Strategiearbeit ist kaputt, wir müssen sie reparieren
In allen Sitzungen, in denen es um die Strategie ging, herrschte eine große Spannung.
- Das strategische Denken in Unternehmen ist von der Strategieumsetzung entkoppelt.
- Das Wissen über Strategien ist vorhanden, aber es mangelt an praktischen Ansätzen für die Entwicklung einer guten Strategie.
Daraus haben sich immer wieder ähnliche Ansätze entwickelt. Strategie muss als der gesamte Prozess von der Problemanalyse über die Prüfung von Annahmen bis hin zum Entwurf von Lösungen verstanden werden.
Wir finden die Lösung in leichtgewichtigen („schlanken“ und „adaptiven“) Strategieansätzen. Four Fits (Markt <-> Produkt <-> Kanal <-> Modell), Marker/Options/Work, Playing To Win, Strategie-Hexagon…
Sie alle haben eines gemeinsam: Weil es zu viele Variablen gibt („komplexes Umfeld“), ist Strategie nicht planbar. **Wir ritualisieren die Strategiearbeit durch höhere Kadenzen, verbinden Analyse und Design und machen Strategiearbeit zu jedermanns Sache.